Lachse an der Skjern? Fazit 3 Tage

Lachse an der Skjern? Fazit 3 Tage

Die Skjern bzw. die Skjern Au liegt in Dänemark und ist aus Deutschland gut erreichbar. Sie wird gerne als Lachs-Eldorado bezeichnet … ob das stimmt und wie es mir an der Skjern mit der Zweihand-Fliegenrute bzw. mit der Spinn-Angelei ergangen ist, berichte ich hier.

Um an einem neuen Gewässer „erfolgreich“ zu sein, ist es immer sinnvoll Erfahrungen Anderer zu nutzen.
Welches Tackle, welche Köder, wie werden diese präsentiert und wo sind aussichtsreiche Stellen … alles Fragen, die nur vor Ort in Erfahrung zu bringen sind.

Ich habe mich entschlossen das von flyrus.de angebotene Lachscamp zu besuchen.
3 Tage betreutes Angeln Anfang September 2023 in der Zpey-Lodge.

Erste Eindrücke von der Skjern am Vorabend der Angelei

Der Ablauf flyrus/Zpey-Lodge

Treffen am Vorabend mit ersten Würfen am flachen Pool mit der Zweihand-Rute … die Guides geben hierbei erste Tipps. Danach werden die Tackles der Teilnehmer geprüft. Da die Skjern recht breit ist, gibt es dort kürzere Schußköpfe, die weitere Würfe ermöglichen. Material kann vor Ort im Verkaufsraum der Lodge erworben werden (Zpey ist Hersteller zur Fliegen-Fischerei). Vorbesprechung des nächsten Angeltages und Aufteilung der Gruppen (variiert von Tag zu Tag) mit Erwerb der Berechtigungen (Dänemark-Karte kann online gekauft werden und Gewässerkarte vor Ort)

Die nächsten 3 Tage geht es zeitig los. Es wird den ganzen Tag gefischt … Abends kochen die Guides … alles super. Es gibt ein Bad für 8 Gäste und ein Extra-WC … da muss man sich organisieren.

Am letzten Tag haben die meisten nur Vormittags geangelt … ich bin nochmal mit der Spinnrute los.

Erlebnisse

Gleich am ersten Morgen bleibt meine Fliege beim Aufbau eines Wurfes in der Wiese hängen und beim Vorziehen reisst die Rutenspitze. Zum Glück war es eine Leihrute und die netten Guides konnten Ersatz liefern. Der Spaß kostete 180 EUR … naja. Lehrling eben!

🙁

Der Fluss und die Umgebung

In der flachen Ebene mäandert die Skjern wunderschön. Vor allem morgens und abends idyllisch und ruhig. Man läuft meist ein längeres Stück über Weidegründe zum Fluss. Das Angeln ist größtenteils vom Ufer möglich … ab und an kann man auch kleinere Rinnen am Ufer im Wasser belaufen. In Ufernähe ist oft Kraut … daher sind meist Rollwürfe mit einem vorgelagerten Anker notwendig. Vom Ufer aus kann man auch mal einen Wurf aufbauen. Ich habe meist Rollwürfe durchgeführt und konnte damit auch schon ordentlich Strecke machen.

Kurzer Blick auf die Skjern – man sieht auch das Kraut

Zu den Lachsen:

Ich habe in den 3 Tagen jeweils ca. 2-3 Lachse, teilweise auch Größere, springen sehen. Von uns 8 Teilnehmern hatten zwei Kollegen einen Biss. Ich hatte gefühlt eine Berührung im Wasser, würde es aber nicht als Biss bezeichnen. Am letzten Tag wurde ein Barsch gefangen!
Laut Skjern-Fangstatistik wurden im September 2023 139 Lachse gefangen … in unserer Woche waren es insgesamt nur 3. Die meisten Fische wurden im Juli und August gefangen. Die Chance auf Meerforelle ist auch immer gegeben.
Ich habe ausgerechnet, dass statistisch ein Angler ca. alle 30 Tage einen Lachs keschert.
Es stellt sich also die Frage, ob man des Angelns wegen an die Skjern fährt … der Lachs ist eher ein kleiner Lottogewinn.

Fazit:

Die Skjern und das umgebende Weideland war für mich absolut entspannend und das, obwohl man den ganzen Tag hochkonzentriert am Wasser ist. Ich habe den Umgang mit der Zweihand immer besser hinbekommen und hatte ein Super-Feeling … das ästhetische Fliegenfischen … beinahe selbstverliebt, wenn die Würfe funktionieren … einfach super. Da man dabei, zumindest theoretisch, die Chance auf einen schönen Lachs hat, bleibt auch die Motivation erhalten.

Auch mit der Spinnrute war ich am letzten Tag nochmal ca. 2 Stunden am Wasser … es müssen spezielle Spinner erworben werden (ohne Widerhaken und Schenkel-Abstand der Haken beachten), aufgrund einer Gummiummantelung auch flying condoms genannt. Sowohl quer geworfen, wie auch mit der Strömung eingeholt. Hat auch Spaß gemacht … leider ohne Biss.

Würde ich es nochmal machen?

Ja, aber ohne organisierte Tour, denn jetzt traue ich mir das auch alleine zu. Zudem tendenziell mehr im Juli oder August. Mit dem heutigen Wissen, dass es mehr um das Angeln selbst geht und nicht darum einen Fisch zu fangen, werde ich es 2024 noch einmal versuchen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert